Künstliche Intelligenz

Spotify’s „AI-DJ“-Funktion mit erstem Release in den UK und Irland

Quelle: Spotify Pressemitteilung 16.05.2023

Im Februar hat Spotify den neuen AI-DJ vorgestellt. Dieser war bisher lediglich für Premium-Kunden in den USA und Kanada verfügbar. Mit dem Start in den UK und Irland, soll das ganze nun auch erstmals nach Europa kommen!

Der AI-DJ begrüßt dort zukünftig seine Nutzer mit realistischer AI-Stimme, die nach Xavier “X“ Jernigan – Head of Cultural Partnerships bei Spotify – modelliert wurde. Basierend auf den Nutzungsdaten in den US fand Spotify seit der Einführung heraus, dass Premium-Kunden 25% der Zeit mit dem AI-DJ verbrachten und durch die persönlicheren Musik-Empfehlungen, eher dazu tendierten, auch neue Artists und Genres zu hören.

Man kann sicherlich gespannt sein, welche Features der AI-DJ in Zukunft noch erhält und welchen Einfluss er auf die Hörerzahlen von kleinen Artists und Newcomern haben wird.

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Universal Music fordert gegen KI-generierte Musik vorzugehen

Vor einigen Wochen machte der künstlich generierte Song „Heart On My Sleeve“, welches ein Original von Drake und The Weeknd vortäuschen sollte, große Welle bei Fans und Repräsentanten der Musikindustrie. Der Track erreichte innerhalb kurzer Zeit über 15 Millionen Aufrufe und könnte nur ein Vorgeschmack zukünftiger Herausforderungen von Künstlern und Hörern sein. Die Stimmen von Drake und The Weeknd waren dabei so täuschend ähnlich, dass der Diskurs darüber auch von den Artists und großen Labels befeuert wurde.

Kurz zum technischen Hintergrund:
Ermöglicht werden solche Fälschung durch Techniken der generativen künstlichen Intelligenz. Ein Beispiel dafür sind mitunter die „Generative Adversarial Networks“ (kurz: GANs). Dabei versuchen zwei konfliktäre (engl. adversarial) Neuronale Netze, den anderen zu überlisten. Auf der einen Seite der „Generator“. Dieser erzeugt aus einer riesigen Menge Beispieldaten (bspw. originale Songs von Drake und The Weeknd), eine möglichst gute Fälschung zu erzeugen. Auf der anderen Seite befindet sich wiederum der „Discriminator“, welcher versucht diese Fälschung von echten Daten (originalen Songs) zu unterscheiden. Liegen dem Generator dabei viele Daten zu Verfügung, so werden die Fälschung bei guten Netzen immer besser und für den Diskriminator schwer vom Original zu trennen – und genau dort setzt die Beschwerde von Universal Music ein.

Zurück zum Diskurs:
Das Major Label fordert nun Spotify und Apple Music auf, Nutzer nicht uneingeschränkt Zugriff auf die Songs einzelner Artists zu gestatten, um solche Netze wie den Generator, mit ausreichend Content zu trainieren. Die Rechtslage dazu sei momentan noch unklar. Wer ist der Urheber eines künstlichen erzeugten Songs, wenn die Stimme anderer Artists zum Trainieren seines Algorithmus‘ verwendet wurde? Es müsse in jedem Fall die erforderliche Zustimmung eingeholt zu werden, um Künstler hinreichend vor Missbrauch ihres Eigentums zu schützen.

Der KI-generierte Song wurde mittlerweile von allen Plattformen wie Apple Music, Spotify, TikTok und YouTube gelöscht
und die Frage nach dem Umgang mit solchen Techniken kommt gerade erst auf.

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Spotify mit neuer „AI DJ“-Funktion

Quelle: Spotify Pressemitteilung 22.02.2023

Spotify’s Herzstück ist die Personalisierung des Nutzerprofils. Anhand deiner gestreamten Tracks, Artists und Genres, stellt Spotify Features wie den wöchentlichen Release Radar oder das jährliche Wrapped zusammen. Auf der anderen Seite hat OpenAI durch ChatGPT neulich gezeigt, wie weit die Anwendungen von künstlicher Intelligenz momentan reichen und insbesondere, wie sie genutzt werden können. Spotify macht sich ebenfalls OpenAI-Technologie zu Nutze und integriert mit AI-DJ eine neue (beta-) Funktion.

Basierend auf deiner Streaming-Historie, entscheidet der AI-DJ welche Tracks als nächstes abgespielt werden. Dabei kommen sowohl brandneue Releases als auch Lieblings-Songs, die du bereits seit Jahren nicht mehr gehört hast, in die Auswahl. Über einen Feedback-Button kannst du dem DJ mitteilen, ob du den Vibe fühlst oder nicht – bei häufigem Nutzen schneidet das dann die Funktion auf lange Sicht noch präziser auf den Geschmack des Nutzers zu.

Ab wann das Ganze auch im europäische Raum nutzbar sein wird, steht noch nicht fest. Wer noch mehr über die Funktion lesen möchte, findet hier die offizielle Pressemitteilung von Spotify.

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