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‚Toosie Slide‘-Producer OZ über die Arbeit mit Drake und mehr im Billboard-Interview

OZ Feat


OZ. (Quelle: Billboard)

Der Schweizer Produzent OZ hat sich in den letzten Jahren einen Namen mit Produktionen wie Travis Scotts ‚Highest In The Room‚ und dessen Drake-Kollabo ‚SICKO MODE‚ gemacht. In Deutschland kennt man OZ nicht nur wegen seiner Beats im US-Rap, sondern auch von Tracks von Rappern wie Shindy.
Aktuell steht er mit Drakes Single ‚Toosie Slide‚ auf Platz 1 der Billboard Hot 100 Charts und baut seinen Platz in der Musikindustrie weiter aus. Aus gegebenem Anlass wurde er kürzlich vom Billboard Magazine interviewt, bei dem der aufstrebende Producer über seine Arbeit mit Drake, seinen Weg, Inspiration zu finden und mehr sprach.

Über die Entstehung von ‚Toosie Slide‘ an einem Tag:

“Toosie Slide‘ hat mich gar nicht mal besonders viel Zeit gekostet, einen Tag vielleicht? Ich hab den Beat Drake Mitte Januar geschickt. Eine Woche später hat er mir gesagt, wie sehr er den Beat mag und das er ‚etwas magisches‘ hätte. Er hatte bereits einige Ideen und als er mir seine Version zurückgeschickt hat, wussten wir, dass das die Single und etwas ganz Besonderes wird.‘

Über die Unterschiede im Networken heute und vor zehn Jahren:

OZ hat Meek Mills E-Mail-Adresse vor fast einer Dekade bekommen und ist seitdem über Mundpropaganda bekannt geworden. ‚Die Leute haben im Studio über mich geredet. Ich hab einen neuen Song gehabt und auf einmal kamen alle zur mir an, ‚yo, wir brauchen auch ein Beat Pack von dir, gib uns auch ein paar Beats“, erzählt OZ Billboard. ‚Damals haben alle noch gesagt, dass du in Los Angeles oder New York leben musst, um es nach oben zu schaffen. Aber heutzutage bist du nur eine SMS oder E-Mail von der Spitze entfernt.‘

Über den Drang, mit verschiedenen Stilen zu experimentieren:

‚Ich habe so um 2005, 2006 angefangen, Beats zu produzieren… Wenn ich in den letzten Jahren groß geworden wäre, würde ich wahrscheinlich nur Trap Beats produzieren. Aber dank der 2000er Ära und Produzenten wie Pharrell habe ich mich an Rap Beats, Pop Beats, Dancehall Beats und allem möglichen anderen Arten versucht.‘

Über seine Idole Timbaland, Scott Storch und 50 Cent:

‚Meine Beats waren am Anfang mehr Caribbean oder auch so New York-, Gangster-Beats. Die Jungs waren heftig — jeder Beat war irgendwie anders.‘

Darüber, wie er sich einen Namen gemacht hat:

‚Wenn du noch keine Charterfolge eingefahren oder mit großen Namen gearbeitet hast, haben Artists erstmal kein Vertrauen in deinen Sound. Sie sind dann zuerst automatisch kritisch und sagen ‚Hmm, ich glaub‘, der ist es noch nicht.‘ Aber nachdem ich jetzt verschiedene Nummer 1-Hits hatte – ‚Highest in the Room‘ ist ganz anders als ‚Toosie Slide‘ und ‚Sicko Mode‘ war auch wieder anders – glaube ich, dass die Leute schon eher an mich glauben.‘

Lest euch das vollständige Interview hier durch.

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5 Dinge, die wir von Tainys Interview mit dem Billboard Magazine gelernt haben

Tainy Feat

Nach der Produktion von Cardi Bs, Bad Bunny und J Balvins #1-Hit-Kollaboration ‚I Like It‘ ist Producer Tainy aus Puerto Rico nun vom Billboard Magazine interviewt worden. Er sprach über seine Vergangenheit und seine Pläne für die Zukunft.

Im März droppt er eine EP:

Tainy hat einen Management-Deal mit [seinem Manager/Geschäftspartner Lex] Borrero unterzeichnet, ein 34-jähriger Publisher, der zuvor Roc Nation Latino geleitet hat. Im Frühjahr letzten Jahres hat Tainy außerdem einen Label-Deal für NEON16 bei Interscope untergebracht und im Dezember 2019 einen Deal mit WME in die Wege geleitet. Nun bereitet sich der 30-jährige Producer auf das Release seiner Debüt-Solo-EP ‚The Kids That Grew Up on Reggaeton‘ vor, die im März über NEON16 erscheinen wird.

Tainy wuchs für eine gewisse Zeit in den USA auf:

Der als Marco Masís in Puerto Rico geborene Producer lebte, als er noch im indergarten-Alter war, mit seiner Familie für eine kurze Zeit in Hartford, Connecticut, zog aber ab der zweiten Klasse zurück nach Puerto Rico. Diese drei Jahre in den Staaten hatten allerdings großen Einfluss: Tainy lernte Englisch, saugte amerikanisches Fernsehen und die Musik von Artists wie Eminem und Snoop Dogg in sich auf.

Möglicherweise kommt eine Kollaboration mit Marshmello:

Die Häuser in dem Block nahe des Design-Viertels in Miami sehen in diesem ruhigen Block alle gleich aus: Weißer Zaun, netter Vorgarten, eingelassene Fenster – und kein Hauch eines Hinweises, in welchem der Häuser sich NEON16 befindet, das Studio, dass Tainy mit Lex Borrero gegründet hat. Drinnen sieht man Marshmellos Entourage auf Couchen, neben ihnen Statuen von KAWS und Murakami. Marshmello (ohne Helm) hört sich grade mit Tainy Beats an, der sich nur um kurz Hallo zu sagen von seinem Laptop entfernt.

Tainy wurde von dem Reggaeton-Duo Luny Tunes entdeckt:

Mit 14 Jahren unterschrieb Tainy bei dem Produzenten-Team Luny Tunes — dem Duo hinter Hits von Wisin y Yandel, Daddy Yankee und Don Omar — und verdiente sich dort den Spitznamen ‚Tainy Tunes‘. Trotz Hits in Zusammenarbeit mit dem Duo in Puerto Rico fing Tainy erst in den USA an alleine zu arbeiten, wo er seine Arbeit anschließend bei Artists wie J Balvin und Bad Bunny platzierte und die Grenzen von Reggaetón weiter öffnete.

Tainy erklärt den Unterschied, für ein lateinamerikanisches und ein nordamerikanisches Publikum Reggaeton zu machen:

‚Du kannst nicht zu drastisch werden, wenn du Musik für den lateinamerikanischen Markt machst; da geht es vor allem darum, ein bisschen zu erweitern, was die Ohren dort gewöhnt sind‘, sagt Tainy. ‚Der amerikanische Markt ist etwas freiher. Ich nehme die Essenz des Reggaetón von den Luny Tunes, höre mir aber auch verschiedene Akkorde von den Neptunes an oder wie groß und voll Timbalands Percussion-Sounds sind und lasse all diese Elemente in meine Arbeit einfließen.‘

Lest euch das vollständige Interview hier durch.

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