Marshmellos Manager Moe Shalizi im Interview

Marshmello and Moe Shalizi
Marshmello und Moe Shalizi (Quelle: Instagram)

Marshmellos Manager Moe Shalizi hat kürzlich Music Business Worldwide für deren ‚Greatest Managers‘ Serie ein Interview gegeben.

Der 28-jährige, der Red Light Management im Dezember verlassen hat um seine eigene Firma zu starten, ist außerdem für Jauz, Ookay und Slushii verantwortlich. Er wird als einer der spannendsten ‚Next Generation‘-Manager gehandelt – und wurde deshalb auch für das Music Business Worldwide-Feature ausgewählt.

Shalizi unterhielt sich mit MBW über eine große Bandbreite an Themen, darunter Marshmellos bahnbrechendes Konzert im Trend-Spiel Fortnite.

Sein Rat für Independent Artists:

‚Macht langsam. Viele Künstler freuen sich, bei einem Major Label zu landen, aber alle meine Leute [bei der Shalizi Group] sind independent. Das gibt uns den Freiraum, genau das zu tun, was wir tun möchten. Sobald Künstler anfangen, ein bisschen Geld zu verdienen, verändert sich alles. Sie unterschreiben einen Deal und haben ab diesem Zeitpunkt einen Haufen an A&Rs, die ihnen erklären, wie ihre Musik den Trends nach zu klingen hat. Manche Künstler brauchen sogar ein Label und dessen Infrastruktur, andere wiederum nicht. Und für die, die erst einmal keins brauchen – sobald ihr euren ersten Buzz habt, habt ihr das selbst zustande gebracht, wisst ihr? Also macht weiter so.‘

Über Marshmellos ‚Fortnite‘-Performance:

‚Wir waren schon sehr nervös, als es stattfand, wir haben einfach nur gebetet, dass alles funktioniert, vor allem mit [Marshmellos] Stimme, die überall im Game zu hören war. Aber am Ende war es großartig. [Marshmello] war in seinem Zimmer von oben bis unten mit Technik und einem Body Motion-Anzug ausgestattet und 30 bis 40 Menschen um ihn herum. Es war völlig verrückt, ein Teil davon zu sein. Wir haben sechs Monate mit [Epic Games] daran gearbeitet; diese Leute sind Allen bei Weitem voraus. Ich denke, dass das, was sie machen, einen revolutionären Effekt auf Musik haben wird.‘

Darüber, sich eine Core Audience aufzubauen:

‚Ein Fehler, den die Leute oft machen, ist zu schnell ins Kommerzielle zu driften. Sobald du dort angekommen bist, kannst du nicht wirklich wieder zurück. Man muss sich nur andere Künstler und DJs ansehen, die jetzt an eine kitschige Pop-Single nach der anderen gefesselt sind, um relevant zu bleiben, was leider ziemlich whack ist. Es ist halt einfach, loszugehen und ein großes Feature [mit einem Popstar] einzutüten, aber wir halten uns da zurück. Jeder, mit dem wir bisher gearbeitet haben – wie Anne-Marie, Bastille oder CHVRCHES – sind jetzt keine [Pop-Megastars]. Wir haben sogar mit dem Hip-Hop-Zeug eine Position eingenommen, in der wir wir unsere Audiences mit den Core Audiences der anderen Künstler zusammenbringen, die enorm loyal sind. Das hilft dabei, die [Marshmello-]Brand cool zu halten. Für manche Menschen ist Marshmello so weit vom Cool-Sein entfernt wie nur möglich, aber wir sind nie losgezogen und haben dann offensichtliche Features mit den größten Popstars gemacht. Das hilft uns, uns abzugrenzen.‘

Über das traditionelle Model des Plattenlabels:

‚Für mich fühlt sich die Idee, die Musik anderer Menschen zu besitzen, komisch an. Das ist wie einem Maler ‚Hey, mal mir mal ein Meisterwerk, das gehört mir dann komplett und ich gebe dir 18% davon‘ zu sagen. Du würdest dann sagen ‚Wo ist der Rest des Geldes denn hin? Wo sind die 82% hingewandert?‘ Zugegeben können Labels viel Unterstützung bieten. Aber für Künstler ist es momentan enorm wichtig, ihre Master auch zu besitzen, weil das Geld inzwischen in der Langlebigkeit der Musik liegt. Du kannst dank Streaming Ewigkeiten an deinen Masters verdienen. Streaming wird immer größer, weshalb es absolut wahnsinnig ist, seine eigene Musik nicht zu besitzen; für einen Vorschuss gibst du einfach alles weg. Allerdings habe ich ich mich auch mit Künstlern [die bei Major Labels gesignt sind] unterhalten, die zu mir meinten, dass der 150.000-Vorschuss, den sie bekommen haben, ihnen erlaubt hat, genau die Musik zu machen, die sie jetzt machen. Das finde ich dann auch wieder in Ordnung. Wir haben halt das Glück gehabt, nie in dieser Position gewesen zu sein. Aber ich verstehe das schon; für manche Menschen ist es halt wichtig, diese Entspannung zu haben, zu wissen, dass man etwas Geld auf der Bank hat, um sich dann vollkommen [auf die Musik] konzentrieren zu können. Aber zu welchem Preis? Einem 5-Alben-Deal? Das ist halt echt sch**ßviel Musik.‘

Sein Rat an neue Manager:

‚Für Manager ist es das Wichtigste, wirklich daran zu glauben, was du tust. Management ist viel von Glück abhängig und gutes Management geht darum, was du tust, wenn das Glück endlich passiert. Wenn deine Künstler ihren Hype bekommen, aber schlecht gemanaget werden, redet eine Woche später keiner mehr über deinen Künstler. Du musst dann eine Strategie aufbauen, Minimum für die nächsten 6 Monate. Es ist nämlich nicht enfach, wenn so etwas Großes passiert, und das wird dabei schnell vergessen.‘

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